Ein Käfig voller Zwischenrufer
Aus der Käfighaltung hat sie sich nun auch noch zu Wort gemeldet, die sonst so stillen Wortführer der Delmenhorster CDU-Stadtratsfraktion, nachdem der oberste Denker und Lenker in sibyllinisch Habeckscher Manier zu einer Zusammenarbeit oder Nichtzusammenarbeit aufgerufen hat. Das durch den freien Lauf seiner Gedankenwelt eine Lunte der Verunsicherung beidseits aller Parteigrenzen gelegt wurde, verwundert nicht. Alle Parteivorsitzenden vor ihm, von Adenauer bis Merkel, hatten bisweilen so ihre Probleme mit Parteibeschlüssen. Am Ende stand dann meistens als Ergebnis der eigene Kontrollverlust, verbunden mit desaströsen Wahlergebnissen.
Die selbstverordnete Denkschule führt die CDU immer weiter ins politische Abseits. Getreu dem Motto, eigene Fehler und Mängel unter den Teppich kehren, dafür mit dem Finger auf den politischen Gegner zeigen. Bestes Beispiel ist der Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer. Allein seine unglaublich spektakuläre Missmanagementoperation BAB-Maut, kostet den steuerzahlenden Bürger rund 250 Mio Euro (i.W. Zweihundertfünfzig Millionen). Die Summe liegt schon ganz in Nähe des Delmenhorster Stadthaushalts. Wer nun gedacht hat, Hr. Scheuer, auf seinen Doktor-Titel verzichtete er nach Prüfung freiwillig, wäre mit Schimpf und Schande aus der Riege der Christlichen Union ausgeschlossen, nein, nein, dem ist nicht so. Er wurde von seinem Kreisverband erneut zum BT- Kandidaten nominiert und konnte erneut über einen Listenplatz in den Bundestag gelangen. So konnte er im BT-Europaausschuss auch für einen AfD-Antrag stimmen und begründete dies mit „Mir war so, als hätte es sich um einen Antrag von uns gehandelt“. Dem ist schwerlich etwas hinzuzufügen und sollte man auch nicht.
Zurück nach Delmenhorst, zur CDU-Ratsfraktion. Nein, die CDU-Fraktion braucht sich nicht um eine Zusammenarbeit mit der AfD bemühen. Sie pflegt ja bereits eine Zusammenarbeit mit dem Verein von Gleichgesinnten, der bekanntermaßen für freiheitseinschränkende Verbote und Regulierungen eintritt. Das alles erinnert ein wenig an „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“.
bl25072023